Ziele & Fragestellungen

Im Projekt WiWiSET wird das Ziel verfolgt, Faktoren zur Prognose des Studienerfolgs sowie des Studienabbruchs in der Domäne Wirtschaftswissenschaften zu identifizieren. Ein weiterer Aspekt der prognostischen Validierung liegt in der Prognose des Studienabbruchs; untersucht wird, inwieweit die Ergebnisse des TEL-D zu Beginn des Studiums in der Lage sind, den Abbruch des WiWi-Studiums innerhalb des besonders kritischen 1. Studienjahres vorherzusagen. Somit werden Studienabbrecher auch nach dem Verlassen der Hochschule weiter berücksichtigt und nicht aus dem Fokus des Untersuchungspanels geraten. Neben der prognostischen Validierung wird die empirische Abgrenzbarkeit zwischen ökonomiebezogenen Studieneingangskompetenzen und allgemeinen kognitiven Fähigkeiten betrachtet (diskriminante Validierung). Dabei wird erwartet, dass selbst dann noch bedeutsame Varianzanteile der fachbezogenen Studienleistungen aufgeklärt werden, wenn die Erklärungsbeiträge der fachunspezifischen Prädiktoren wie Intelligenz und Note der Hochschulzugangsberechtigung bereits ausgeschöpft sind (inkrementelle Validierung). Nur wenn der zusätzliche Einsatz des Tests es erlaubt, die Zuverlässigkeit der Studienerfolgsprognose insbesondere gegenüber der alleinigen Verwendung der HZB-Note zu erhöhen, ist er zur Eingangsdiagnostik im Studium und damit als mögliche Grundlage für Interventionen in der Hochschullehre geeignet.

Folgende Fragestellungen sollen im Zuge des Projektes u.a. näher betrachtet werden:

(1) Es wird untersucht, ob mit den Ergebnissen dieses Tests erfolgreich vorhergesagt werden kann, ob Studierende mit höheren Testscores zu Studienbeginn im Verlauf des Studiums bessere Prüfungsnoten erzielen und das Studium mit geringerer Wahrscheinlichkeit abbrechen.

(2) Mittels verschiedener statistischer Modellierungen (u.a. Strukturgleichungs- (SEM) und Mehrebenenmodelle (MEM)) sollen die Effekte, die nach der Vorstudie auf die individuellen Voraussetzungen der Studierenden zurückgeführt werden können, sowie diejenigen, die auf Unterschieden zwischen Studiengängen (wie Betriebs- oder Volkswirtschaftslehre) beruhen, betrachtet werden. Dabei wird u.a. untersucht, ob der Test in der Lage ist, die ökonomiebezogenen Studieneingangskompetenzen messinvariant zu erfassen.