Motivation

Validierung eines Studieneingangstests in der Fachdomäne Wirtschaftswissenschaften: Eine national und international vergleichende Studie an Universitäten und Fachhochschulen

Die zunehmende Bedeutung ökonomischer Fachkompetenzen in der Hochschulbildung im Allgemeinen, d.h. auch für Nicht-Ökonomen, gilt national und international als unbestritten. Zugleich belegt der internationale Forschungsstand der Kompetenzmessung im Hochschulsektor, dass Kompetenzzuwachs und Studienerfolg stark von den Eingangsvoraussetzungen der Studieneinsteiger abhängen. Zwar liegen einige standardisierte Fachtests zur Erfassung kognitiver Eingangsvoraussetzungen in der WiWi-Domäne vor, ob sich diese jedoch zur validen Erfassung der studienfachrelevanten Eingangskompetenzen (SEK) eignen, ist bislang kaum erforscht.

Die Erfassung von SEK ist ganz besonders in Studiendomänen relevant, in denen sich aufgrund einer fehlenden Institutionalisierung als „Schulfach“ die Studierenden, wie im Fach Wirtschaftswissenschaften (WiWi), sehr stark voneinander unterscheiden. Insbesondere hinsichtlich der kognitiven Eingangsvoraussetzungen wie etwa des fachrelevanten Vorwissens ist eine zunehmende Heterogenität zu verzeichnen, und zwar sowohl innerhalb der Studiengänge der WiWi als auch mit Blick auf die weiteren Studiengänge mit obligaten WiWi-Inhalten. Für verschiedene Studiendomänen zeigen empirische Befunde, dass die studienfachrelevanten Eingangskompetenzen (SEK) der beste Prädiktor für den am Ende des Studiums erreichten fachlichen Kompetenzzuwachs sind. Mit Blick auf erforderliche Interventionen (wie spezielle binnendifferenzierte Angebote, z.B. Vorkurse) zur bestmöglichen Förderung aller Studierenden sind valide Aussagen zu SEK i.S. einer Studieneingangsdiagnostik unabdingbar. Angesichts des Umstands, dass seit Abschaffung der ZVS die Hochschulen selbst ihre Studierenden aussuchen, liegt es auf der Hand, dass sie Instrumente benötigen, um geeignete Bewerber zu identifizieren. Das beantragte Projekt WiWiSET widmet sich diesem Problemkomplex und knüpft dabei an die Ergebnisse einer umfangreichen Vorstudie (inkl. zweier Feldstudien) an.